HHLA Sky erhält weltweit erste Cybersecurity-Zertifizierung für Drohnensysteme


TÜV-Zertifikat nach dem Industriestandard IEC 62443 für das Drohnensystem von HHLA Sky – hohe Cybersicherheit im Mobile-Robot-Management von mehr als 100 UAV und AMR bestätigt

Hamburg, 7. November 2022

Das Drohnensystem von HHLA Sky ist gemäß der Cybersecurity-Industrienorm IEC 62443 vom TÜV NORD zertifiziert worden. Geprüft wurde das Gesamtsystem inklusive der Kommunikation zwischen den Drohnen und dem Integrierten Control Center. Das Integrierte Control Center ist eine skalierbare IoT-Plattform, welche die aktive und intelligente, simultane Steuerung und Überwachung von mehr als 100 automatisierten Drohnen, autonomen mobilen Robotern (AMR) und deren Aufgaben ermöglicht.

Der TÜV NORD bescheinigt dieser Mobile-Robot-Management-Lösung eine hohe und gut geschützte Systemintegrität. Sowohl die System-Architektur als auch das vielschichtige Security-Design, die definierten Abläufe, die Software und die Drohnen-Hardware erfüllen alle Anforderungen an die Cybersecurity-Norm.

Auch der Produktentwicklungsprozess von HHLA Sky erfüllt alle normativen Anforderungen in jedem der acht Bereiche. Das sind: das Management der Entwicklung, die Definition von Security-Anforderungen, das Design von Security-Lösungen, eine sichere Entwicklungsumgebung, das Testen von Sicherheitseigenschaften, der Umgang mit Sicherheitslücken, das Erstellen und Veröffentlichen von Updates sowie die Dokumentation der Security-Eigenschaften.

Erstmals wurde damit ein industrielles IoT-Drohnensystem cybersecurity-zertifiziert.

„Unsere Kunden agieren oft in kritischen Infrastrukturen. Eine IoT-Strategie, die Sicherheit und Cybersicherheit von Anfang an mitdenkt, ist für sie genauso wichtig wie der Effizienzgewinn durch den Einsatz automatisierter Drohnen. Unsere Kunden werden nur ein adäquat cyber-sicheres Produkt einsetzen, das ihre Business Continuity unterstützt – und wir müssen dafür sorgen, dass das Schutz-Level dauerhaft hoch bleibt. Dass der TÜV Nord die Standards, die wir für unser Integriertes Control Center samt Drohnen etabliert haben, jetzt cybersecurity-zertifiziert hat, darauf sind wir stolz.“, freut sich Matthias Gronstedt, Geschäftsführer bei HHLA Sky.

„Unsere Anforderungen an ein cyber-sicheres Produkt gehen noch etwas über die eigentlichen Anforderungen der Zertifizierungen hinaus.“, ergänzt Lothar Müller, Geschäftsführer bei HHLA Sky: „Wir sehen Cybersecurity auch als Führungsaufgabe und richten unsere eigene Sicherheitsstrategie holistisch aus. Zum Beispiel pflegen wir eine Unternehmenskultur, in der allen Team-Mitgliedern klar ist, dass Cybersecurity die Verantwortung jedes Einzelnen berührt. Auch dadurch können wir enorm widerstandsfähige cyber-physische Systeme gestalten, die unseren Kunden ein Höchstmaß an Sicherheit geben.“

Reales Risiko

„Cyberkriminalität wird die Welt im Jahr 2023 voraussichtlich 8 Billionen US-Dollar kosten“, prognostiziert das Cybercrime Magazine. „Als Land gemessen, wäre die Cyberkriminalität nach den USA und China die drittgrößte Volkswirtschaft der Welt. Das Magazin geht davon aus, „dass die weltweiten Schadenskosten durch Cyberkriminalität in den nächsten drei Jahren um 15 Prozent pro Jahr steigen und bis 2025 10,5 Billionen US-Dollar erreichen werden, gegenüber 3 Billionen US-Dollar im Jahr 2015.“1

In Deutschland beläuft sich der Schaden, den deutsche Unternehmen letztes Jahr durch Cyberangriffe erlitten haben, laut Bitkom auf rund 223 Milliarden Euro. 2021 gab es in Deutschland nach Angaben des Bundeskriminalamts 12 Prozent mehr Cyberangriffe als im Vorjahr, insgesamt wurden rund 146.000 Angriffe gemeldet.2

Weltweit registriert Moody’s, dass die Risiken für viele Sektoren steigen, während gleichzeitig Abhilfe- und Verteidigungsmaßnahmen an Bedeutung gewinnen.3

Kritische Infrastrukturen wie Energie, Gas und Wasser stuft Moody’s in einer globalen Studie als Sektoren mit sehr hohem Cyber-Risiko ein. Zu den Sektoren mit hohem Risiko zählt die Rating-Agentur unter anderem die Technologie-Branche.3

Mobile-Robot-Management-Systeme für Drohnen bieten wegen ihrer Komplexität und Vernetzung viele Angriffspunkte. Intelligente Schutzwälle müssen hier um so höher gezogen werden, je weiter der Automatisierungsgrad bei Drohneneinsätzen ansteigt und je tiefer die mobilen Roboter mit den Produktivsystemen vernetzt werden.

Sicherer UAV-Betrieb

Cybersecurity ist zudem einer der entscheidenden Faktoren für den sicheren Betrieb von automatisierten und künftig autonom fliegenden UAV: etwa bei Einsätzen in kritischen Infrastrukturen, generell im urbanen Raum und in allen anderen Lufträumen, die sich Drohnen mit der der bemannten Luftfahrt teilen.

Hoher Schutz vor Übernahme, Manipulation, Datendiebstahl

Das Drohnensystem von HHLA Sky ist cybersecure-gehärtet. Auch die oftmals sensiblen Sensordaten werden end-to-end-verschlüsselt übertragen. Ausschließlich berechtigte Personen erhalten Zugriff darauf. Menschliche Fehler, die weitere Angriffsflächen eröffnen, werden durch Standard Operating Procedures, wie sie die Zivilluftfahrt kennt, möglichst ausgeschlossen.

Unternehmen und Behörden gewährt das System so höchsten Schutz vor dem Kapern ihrer mobilen Roboter, der Manipulation von Routen und Freigaben sowie vor dem Mithören oder Manipulieren von Video-Streams, anderer Sensor-Daten oder das Aktivieren von Funktionselementen an einer Logistikdrohne wie z.B. die Freigabe der Seilwinde oder Öffnen der Halterung von Transportgütern.

Meilenstein für die Drohnenbranche

HHLA Skys rigoroser Architektur-Ansatz wurde vom renommierten TÜV NORD detailliert validiert und von ausgewiesenen Experten getestet. Mit der ersten Cybersecurity-Zertifizierung auf Drohnenstandards hat HHLA Sky einen weltweit einzigartigen Meilenstein für die UAV-Branche erreicht, der zukunftsweisend ist.


Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu schreiben.