Drohnen zur Rehkitzrettung - Bund fördert Anschaffung
Jedes Jahr fallen ca. 100.000 Rehkitze in Deutschland den Mäharbeiten im Frühjahr zum Opfer. Von den Ricken in Wiesen und Anbauflächen abgelegt, verfügen die Kitze zu beginn noch über einen Duckinstinkt und laufen nicht vor den Mähdreschern davon. Um dies zu verhindern, werden nun innovative Lösungen durch den Bund gefördert - die Rehkitzrettung aus der Luft.
Effiziente Rehkitzrettung mit Thermaldrohne
Früher wurde die Rehkitzrettung noch mit Vogelscheuchen und Jagdhunden betrieben, ohne mäßigen Erfolg. Seit die Drohne für Jedermann zugänglich und technologisch immer weiter ausreift, haben die Rehkitzretter eine neue, effiziente Lösung zur Hand. Zudem werden die professionellen Geräte preislich immer erschwinglicher, kleiner und leichter. Auch hat sich die Kameratechnik weiterentwickelt. Gepaart mit regulärer Bildtechnik werden bereits diverse Modelle mit Thermalbild-Funktionen angeboten. DIes ermöglicht dem Piloten morgens, die Kitze bei größtmöglichem Wärmekontrast zum Boden leicht zu identifizieren. Die Rehkitzrettung per Drohne wird im folgenden Beitrag des SWR gelungen veranschlaulicht.
Was fördert der Bund genau?
Ab dem 19. März 2021 können Anträge auf Fördermittel beim BLE zur Beschaffung einer Themaldrohne eingereicht werden. Dabei werden bis zu 2 Drohnen mit je bis 4.000€ Zuschuss (maximal 60% der zuwendungsfähigen Ausgaben) gefördert.
Zuwendungsfähige Ausgaben sind an technische Grundfunktionalität geknüpft. Zum einen müssen die Drohnen über eine Thermal- sowie Echtbildkamera verfügen (Dual-Kamera), als auch über eine minimale Flugzeit von 20 Minuten und Return-to-Home Funktion. Auch die Anschaffung des Steuerungsgeräts, bis zu zwei Ersatzakkumulatoren und ein Transportbehältnis sind förderfähig.
Mehr Informationen unter: BLE Rehkitzrettung
Welche Drohnen eignen sich, welche sind förderfähig?
Bei der Wahl der Drohne spalten sich die Geister. Einige bevorzugen schnelle Einsatzbereitschaft und leichte Handhabung, andere wiederum eine hohe Auflösung der Thermalkamera. Wir möchten Ihnen kurze 4 Modelle vorstellen, welche für die Rehkitzrettung geeignet, als auch Förderfähig sind:
Günstig und Kompakt: Anafi Thermal & Mavic 2 Dual
Die kleinste und leichteste Drohne ist die Parrot Anafi Thermal mit lediglich 315g. Hinzu kommt, dass Sie auch die preiswerteste Drohne mit Thermalkamera ist. Mit einem 160x120 Pixel Sensor eignet sich die Drohne jedoch nicht für die detaillierte Untersuchung riesiger Flächen, jedoch umso besser, wenn punktuell und schnell aufgeklärt werden soll.
Als Alternative bietet sich die DJI Mavic 2 Enterprise Dual an. Diese ist etwas teurer als die Anafi und bietet den gleichen Thermalsensor. Jedoch finden DJI-Fans hier ihr vertrautes Fluggefühl.
Kompakt mit viel Technik: Anafi USA & Mavic 2 Advanced
Immernoch sehr kompakt, jedoch mit einem sehr großen Thermalkern (640x512px) ausgestattet ist die Mavic 2 Enterprise Advanced von DJI. Diese Thermalauflösung findet man auch bei den extrem großen Modellen. Die M2EA ist mit unter 6000€ deshalb eine sehr gute und preiswerte Wahl für die Rehkitzrettung, was das Preis-Leistungsverältnis betrifft. Eine 48MP Echtbildkamera mit einem 32x Digitalzoom komplettiert die guten Eigenschaften.
Als Alternative bietet sich hier die Parrot Anafi USA. Diese hat zwar einen kleineren Thermalsensor mit (320px) als die M2EA, aber bietet einen entscheidenen, nicht zu vernachlässigbaren Vorteil: Sie ist Staub- und Wassergeschützt. In der Gewichtsklasse (500g) ist dies eine Ausnahme und findet sich bei keiner anderen Drohne. Wer also wetterunabhängig fliegen möchte und dabei mobil und leicht unterwegs sein, dem empfielt sich die Anafi USA.
Die Königsklasse: DJI M300
Wer jegliche technologische Möglichkeiten ausschöpfen möchte, wetterunabhängig sein will und für den Preis eine sekundäre Rolle spielt, der sollte sich mit der DJI M300 auseinandersetzen. Mit flexiblen Kameraoptionen bietet die Drohne für alle EInsatzbereiche das richtige Mittel. Für die Rehkitzrettung ist die DJI Zenmuse H20T zu empfehlen. Sie bietet neben dem großen Thermalsensor (640×512px) auch einen Laserentfehrnungsmesser, womit die Funstellen aus der Luft markiert werden können. Das Bodenteam hat es so noch leichter, die Rehkitze schnell aufzuspüren. Die DJI M300 bleibt zudem stabil und lange in der Luft, was die Untersuchung großer Flächen ermöglicht.
Jedoch sollte erwähnt werden, dass für den Betrieb der Drohne geschulte Piloten erforderlich sind, da hier bis zu 9kg in die Luft gebracht werden.
Wir hoffen, wir konnten euch ein wenig helfen und freuen uns, Sie bei der Auswahl Ihrer Drohne beraten zu dürfen
Notiz: Es wurden hier nicht alle möglichen Drohnen aufgezählt, sondern nur die für uns bei der Rehkitzsuche am naheliegensten.
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